Der Anschlag in Hanau

Bei dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 erschoss Tobias Rathjens gezielt Menschen mit Migrationshintergrund. Er gab mehrere Schüsse auf der Straße, in einem Kiosk sowie vor und in Shishabars der Hanauer Innenstadt und im Hanauer Stadtteil Kesselstadt ab. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Insgesamt starben elf Menschen.

Die Polizei erhielt mit Hilfe von Augenzeugen Hinweise auf ein flüchtendes Fahrzeug. Bei der Erstürmung seiner Wohnung durch das SEK wurde der Täter tot aufgefunden. Zudem fand man die Leiche seiner 72-jährigen Mutter. Beide Leichen wiesen Schusswunden auf. In der Wohnung wurde auch der körperlich unversehrte Vater des Attentäters angetroffen.

Ein halbes Jahr später haben sich rund 250 Menschen in der Innenstadt versammelt, um der Opfer zu gedenken. Sie äußerten deutliche Kritik an der Landespolitik: „Wir stehen heute hier, weil seitens der Polizei und der Politik seitdem nicht viel passiert ist“, sagte der Vater von einem getöteten Opfer.

Nicht nur in Hanau trauert man um die Opfer. Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein Gedenk-Graffiti an die Opfer des rechtsextremen Anschlags in Hanau vom 19. Februar. Genau vier Monate nach der Tatnacht, in der neun Menschen getötet wurden, ist das 27 Meter lange Graffiti enthüllt worden. Darauf sind alle neun Opfer des Anschlags zu sehen. Zur Vorstellung des Wandbilds kamen auch Angehörige und legten Blumen nieder. Das Gemälde solle zeigen, welches Leid Rassismus anrichte, sagte der Bruder eines der Opfer.

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